Beschreibung
Das Buch enthält eine umfassende und begrifflich streng durchgebildete Phänomenologie des Gefühlslebens unter völlig neuem Gesichtspunkt. Gefühle werden nämlich nicht mehr als Bestandteile der Innenwelten erlebender Subjekte missverstanden, sondern als ausgebreitete Atmosphären und ergreifende Mächte erkannt. Das Studium der räumlichen Eigenschaften dieser Atmosphären liefert den Leitfaden einer systematischen Durchforschung und Klassifikation der Gefühle. Diesen tritt als subjektive Seite des Gefühlslebens das affektive Betroffensein gegenüber. Um dessen Natur zu bestimmen und den Irrtum der Innenwelthypothese grundsätzlich aufzudecken, wird der Untersuchung des Gefühlslebens das erste Kapitel vorausgeschickt, worin die Wesen des Bewusstseins und der Subjektivität im allgemeinsten Sinn und neu bestimmt werden. Das letzte Kapitel behandelt im Hinblick auf die Geschichte der Erfahrung des Gefühls als Macht das Gefühlsleben und Gefühlsverständnis im archaischen und klassischen Griechentum sowie im frühen Christentum.
Autorenportrait
Hermann Schmitz, geb. 1928 in Leipzig, promoviert 1955, habilitiert für Philosophie 1958; 1971 bis 1993 ordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Kiel. Begründer der Neuen Phänomenologie. Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze. Zuletzt im Verlag Karl Alber erschienen sind: "Phänomenologie der Zeit" (2014), "Gibt es die Welt?" (2014), "Atmosphären" (2014), selbst sein (2015), "Ausgrabungen zum wirklichen Leben" (2016), "Epigenese der Person" (2017), "Wozu philosophieren?" (2018). 2011 gab Hans Werhahn den Gesprächsband "Neue Phänomenologie. Hermann Schmitz im Gespräch" heraus.