Was ist Leben - im Zeitalter seiner technischen Machbarkeit?
Beiträge zur Ethik der Synthetischen Biologie
Catenhusen, Wolf-Michael / Dabrock, Peter / Brukamp, Kirsten / Deplazes Zemp, Anna / Eichinger, Tobi
Erschienen am
09.08.2011, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Durch die neuen Möglichkeiten der Synthetischen Biologie wird das konzeptionelle Verständnis des Lebens vor neue Herausforderungen gestellt. So entwickelt sich die Synthetische Biologie, die sich zurzeit noch ausschließlich im Bereich der Mikrobiologie bewegt, seit einigen Jahren mit rasanter Geschwindigkeit zu einem Forschungsbereich mit immensem Innovationspotential. Auf der Grundlage eines rationalen Designs zielt die Synthetische Biologie darauf ab, molekulare, zelluläre und organismische Einheiten zu konzipieren und zu erzeugen, die in einem breiten Spektrum von Anwendungsfeldern - vor allem in medizinischen und ökologischen Kontexten - bis dato nicht abzusehende Neuerungen erbringen könnten. Für die Synthetische Biologie ist dabei die Absicht essentiell, solche Strukturen und Entitäten zu erzeugen, die in dieser Form nicht in der bekannten Natur vorkommen und diese entweder mit »natürlichen« Formen zu kombinieren oder als de novo-Organismen zu etablieren und damit Leben von Anfang an technisch zu produzieren. Vor dem Hintergrund der vielfältigen und sehr unterschiedlichen konzeptionellen, ethischen und sozialen Bewertungen der Synthetischen Biologie rücken mit den Möglichkeiten, die die Synthetische Biologie zu eröffnen verspricht, die alten Fragen nach den Charakteristika von »Leben«, der Abgrenzung des Belebten vom Unbelebten und in diesem Zusammenhang auch der Anwendbarkeit traditioneller naturwissenschaftlicher sowie philosophisch-ethischer Kategorien wieder und unter besonderen Vorzeichen in das Licht des wissenschaftlichen und öffentlichen Interesses. Der vorliegende interdisziplinäre Sammelband geht diesen Fragen nach, indem er biologische, philosophische und theologische Perspektiven miteinander ins Gespräch bringt und auf Ihren Ertrag und ihre Orientierungsleistung hin befragt.
Autorenportrait
Dr. Peter Dabrock ist Professor für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Ethik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 2012 wurde er in den Deutschen Ethikrat berufen und 2016 zu dessen Vorsitzendem gewählt.
Dr. Jens Ried ist Akademischer Rat am Lehrstuhl für Systematische Theologie II (Ethik) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Dr. Michael Bölker ist Professor für Genetik an der Philipps-Universität Marburg.
Matthias Braun ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systematische Theologie II (Ethik) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Diana Aurenque wurde am 29.08.1981 in Santiago de Chile geboren. Sie studierte Philosophie mit anschließendem Staatsexamen an der Universidad de Santiago de Chile. 2010 promovierte sie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 2006-2010 war sie Promotionsstipendiatin der chilenischen Regierung „Beca Presidente de la República“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Phänomenologie und Hermeneutik, Lebensphilosophie, Ethik und Bioethik. Sie ist Mitglied der Heidegger-Gesellschaft, der Sociedad Iberoamericana de Estudios Heideggerianos und des redaktionellen Beirates des Bulletin heideggerien. Derzeit übt sie Lehraufträge an den Universitäten Freiburg und Stuttgart aus.
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