Beschreibung
Der Versuch der Grundlegung einer aktuellen Ethik unterscheidet deutlich sich von den zahlreichen in der letzten Zeit unternommenen moralphilosophischen Ansätzen, die sich vergeblich auf die bloße Vernunft oder den Glauben an das Gute im Menschen zu stützen suchten, durch die Rückwendung auf die Erfahrung des Seins, die keineswegs nur theoretischen Charakter hat. In ihr liegt vielmehr zugleich ein praktisches Moment, sozusagen ein „ontologisches Postulat“, welches als Motivation zu moralischem Denken und Handeln Lebensbedeutung besitzt. Als allgemein-menschliche Erfahrung der Teilhabe überschreitet die Seinserfahrung zugleich die Grenzen der unterschiedlichen Kulturen und Religionen. In der modernen Massengesellschaft verlangt die ontologische Ethik eine Innenwendung, wobei zugleich das Gemeinsame im Sein als Fundament von Sinnerfahrung und sinnvollem Handeln bewußt werden kann.
Autorenportrait
Karl Albert (1921-2008) war bis zu seiner Emeritierung 1987 Professor für Philosophie an der Bergischen Universität Wuppertal. Er hat auf der Grundlage seiner Lehre von der ontologischen Erfahrung ein umfangreiches Œuvre zur Philosophie der Religion, der Kunst, der Sozialität und der Pädagogik geschaffen.
Dr. habil. Elenor Jain hat als Gießener Privatdozentin sowie als philosophische und kunstwissenschaftliche Autorin und Herausgeberin nebst zahlreichen kritischen Rezensionen und Aufsätzen wichtige Monographien zur Ästhetik, Lebensphilosophie, Ontologie und Philosophie der Erziehung herausgebracht.