Beschreibung
Die Zeit des Babylonischen Exils (597/587-520 v.Chr.) gehört zu den spannendsten Epochen der biblischen Geschichte. In ihr geriet Israel in seine wohl tiefste Krise, in ihr wurde aber auch der Grundstein für seine durchgreifendste Erneuerung gelegt. Die Krise setzte eine blühende Anlaß (u.a. Klagen, Heilsworte, Völkerworte), neue Prophetenbücher wurden geschrieben (Ezechiel und Deuterojesaja) und viele alte unter den bedrängenden Erfahrungen grundlegend redigiert (u.a. Jeremia, Hosea, Amos). Angesichts des drohenden Abbruchs der Geschichte wurden erstmals größere Erzähl- und Geschichtswerke verfaßt (Vätergeschichte, Deuteronomistisches Geschichtswerk). Schwerer greifbar ist die historische Entwicklung dieser Zeit, dennoch wird der Versuch gemacht, den sozialen und politischen Hintergrund der exilischen Schriften und ihrer theologischen Entwürfe soweit wie möglich aufzuhellen.
Autorenportrait
Professor Dr. Rainer Albertz lehrte Altes Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.