Beschreibung
Ist mit der oft kolportierten Bekanntmachungsformel des französischen Thronwechsels ‚ der König ist tot, es lebe der König’ nicht schon alles gesagt? Das Beispiel Lippe lässt daran zweifeln: Der Erbgraf bleibt der Testamentseröffnung des Landesherren fern, Verwandte griffen die territoriale Integrität der Grafschaft an, die Trauerfeierlichkeiten begleiteten gleich mehrere Eklats und gipfelten in der Regentschaft der Grafenwitwe, die per Vertrag davon ausgeschlossen war. Das führt zur Frage, welche Mittel und Strategien den Akteuren zur Verfügung standen, um einen Platz auf dem Thron zu erhalten und Herrschaft faktisch zu erlangen, zu sichern und auszuüben. Mit dieser Studie soll ein Forschungsbeitrag zur Geschichte vormoderner Politik geleistet werden.