Geistesblitze und Genialität - Bilder aus dem Gehirn des Detektivs
Die Visualisierung von Imagination in den TV-Serien ‚Sherlock’ und ‚House, M.D.’
Schenk, Irmbert / Wulff, Hans Jürgen
Erschienen am
01.10.2013
Beschreibung
Die Darstellung von Genie und Gedankenarbeit im Film wurde bislang noch kaum untersucht: Wie lässt sich etwas so Unbeobachtbares wie Geistesblitze oder Genialität visuell erfahrbar machen? Welche Strategien werden angewandt, um begriffliches Denken filmisch darzustellen? Und was sagt das über die Medien und Technologien aus, die dabei zum Einsatz kommen? Diesen Fragen geht Karoline Stiefel in ihrer detaillierten Untersuchung der Fernsehserien House, M.D. und Sherlock nach. In beiden Serien werden regelmäßig die eigentlich unsichtbaren Gedankenwelten des Helden für den Zuschauer sichtbar gemacht – wobei es einen immer verbleibenden, undarstellbaren Rest zu geben scheint, mit dem man schließlich bei zentralen medienphilosophischen Fragen und der Selbstreflexivität des Films ankommt. Karoline Stiefels Buch dient dabei nicht nur als eine verständliche Einführung in filmphilosophische Gefilde, sondern bietet durch die innovative Verknüpfung der Ansätze von Gilles Deleuze und Jaques Rancière auch Kennern der Filmtheorie eine unkonventionelle Sicht auf die französische Filmphilosophie – und erklärt, inwiefern man Deleuze auch als Ranciéres Moriarty bezeichnen kann. Fans der Serien erwartet neben einem umfassenden Einblick in die Gedankenwelt von Gregory House und Sherlock Holmes auch ein tieferes Verständnis dafür, was die filmische Darstellung der Gedankenarbeit eines Universalgenies für eine Gesellschaft bedeutet, in der Mensch und Technik aufeinanderprallen.
Autorenportrait
aroline Stiefel, Jahrgang 1982, studierte Medienwissenschaften und Anglistik/Amerikanistik: Kulturwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg sowie Arts and Media an der Griffith University in Brisbane, Australien. Mehrjährige Mitarbeit bei NBC GIGA. Ihre vorliegende Untersuchung wurde mit dem "Fritz und Maria Hofmann-Preis" als hervorragende wissenschaftliche Arbeit ausgezeichnet.