Beschreibung
Die Studie erfasst das Kunstprogramm MERZ des Avantgarde-Künstlers Kurt Schwitters (1887-1948) als autonomieästhetischen Entwurf und stellt es damit in eine Diskurstradition, die um 1800 ihren Anfang genommen hat. Im ersten Schritt werden aus den grundlegenden Konzeptionen ästhetischer Autonomie (Karl Philipp Moritz, Immanuel Kant, Friedrich Schiller, Friedrich Schlegel und Novalis) Kernmerkmale des ästhetisch Autonomen abgeleitet. Die Untersuchung betrachtet MERZ daraufhin vor der Folie dieser Merkmale und zeigt, dass Schwitters zentrale Impulse des autonomieästhetischen Diskurses einerseits fortschreibt und andererseits einlöst. Verschiedenste Texte/Artefakte des Allround-Künstlers rücken dabei in den Blick. Im Ergebnis steht die Erkenntnis, dass das Verhältnis von ästhetischer Autonomie und historischer Avantgarde - von Schwitters ausgehend - als genealogisch zu denken ist.
Autorenportrait
Corinna Scheler ist promovierte Philosophin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Schwellenzeit um 1800, Fin de siècle sowie die historische Avantgarde.