Beschreibung
Viele Flüchtlinge und Migranten haben mit psychischen Problemen zu kämpfen. Die Ursachen dafür sind traumatische Erlebnisse im Heimatland, schmerzhafte Migrationserfahrungen und/oder eine schwierige Situation im Aufnahmeland. Eine effektive therapeutische Behandlung über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg ist in diesen Fällen ohne den Einsatz von Dolmetschern kaum möglich. Da sich die Literatur bisher meist auf die Darstellung einer Perspektive konzentrierte, liegt der Fokus in diesem Band auf der Sichtweise aller drei Beteiligten. Je zwei Therapeuten, Dolmetscher und Patienten wurden einzeln interviewt, um zu erfahren, wie sie die Therapie zu dritt sehen, welche Erwartungen sie an diese haben und welche Chancen und Schwierigkeiten diese birgt. Herausgekommen ist ein spannender Einblick in zwei völlig unterschiedliche therapeutische Triaden, deren Zusammenarbeit maßgeblich vom fachlichen Ansatz und von der Berufserfahrung des Therapeuten, von der Biografie und Ausbildung des Dolmetschers sowie vom persönlichen Hintergrund des Patienten geprägt wird.
Autorenportrait
Anke Köllmann, Jahrgang 1986, hat an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz/FTSK Germersheim studiert und ist Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin für die Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch.