Beschreibung
Gesundheits- und Sozialeinrichtungen sind heute in zunehmendem Maße mit «Fremden» als KlientInnen/PatientInnen konfrontiert. Zufrieden stellende Kommunikation zwischen den MitarbeiterInnen dieser Institutionen und Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch Touristen und Geschäftsreisenden, ist eine Grundbedingung für die Erfüllung des Versorgungsauftrags, dem diese Einrichtungen verpflichtet sind. Dennoch werden oft Laien, zumeist Familienmitglieder – sogar Kinder – und Krankenhauspersonal, als DolmetscherInnen herangezogen. Die Folgen sind Missverständnisse, Behandlungsfehler, erhöhte Kosten sowie Überforderung und Rollenkonflikte der DolmetscherInnen.
Dieser im Rahmen des Projekts MedInt (Grundtvig) entstandene Sammelband befasst sich mit verschiedensten Aspekten des Fachdolmetschens im medizinischen Bereich, zeigt die Notwendigkeit einer Professionalisierung auf und ist somit ein Schritt in Richtung eines erhöhten Bewusstseins für die Ausbildung und den Einsatz von MedizindolmetscherInnen.
Autorenportrait
Dörte Andres ist seit 1986 Dozentin am FASK der Johannes Gutenberg-Universität Mainz/Germersheim und seit 2004 Leiterin der Fachgruppe Dolmetschen. Forschungsschwerpunkte: Dolmetschen in Krisengebieten, Dolmetschethik sowie Gestaltung von Dolmetsch-Curricula.
Sonja Pöllabauer ist seit 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin am ITAT der Karl-Franzens-Universität Graz. Forschungsschwerpunkt Community Interpreting. Sie wirkt bei der Entwicklung und Umsetzung des am ITAT angebotenen Universitätslehrgangs Kommunaldolmetschen mit.