Beschreibung
Das Thema Unternehmensgründung durch Zugewanderte fand in der Schweiz bisher wenig Beachtung. Migrantinnen und Migranten wurden vor allem im Rahmen der Gastarbeiterwanderung der Nachkriegszeit und der Asylzuwanderung untersucht, wobei in diesen Gruppen wenig potenzielle Unternehmensgründer und -gründerinnen vermutet wurden. Die vorliegende Arbeit untersucht diese bisher wenig beleuchtete Zugewandertengruppe. Zu diesem Zweck befragte die Autorin italienische, türkische, serbische und srilankesische Männer und Frauen der ersten und zweiten Generation aus verschiedenen Sparten wie Buchhandel, Kiosk, Take-Away, Reisebüro, Kosmetik, Kampfsport und andere mehr. Anhand von Netzwerkvergleichen und biographischen Falldarstellungen wird dargelegt, welche Motive die Zugewanderten – solche mit ausländischem Pass sowie Eingebügerte – haben, um die selbständige Erwerbstätigkeit anzustreben, welche Schwierigkeiten sie auf diesem Weg zu überwinden haben, und welche Hilfe sie wo und von wem einfordern können, um ihre unternehmerischen Ziele zu erreichen.
Autorenportrait
Raphaela Hettlage hat Ethnologie an der Uni Zürich studiert und ihre Dissertation an der Universität Bern am Institut für Sozialanthropologie geschrieben. Sie ist heute Postdoktorandin an einem Forschungsprojekt zu Care und Migration im Rahmen des NFP 60 zu «Gleichstellung der Geschlechter». Ihre Forschungsschwerpunkte sind qualitative Forschungsmethoden, Migration, Arbeitsmarkt und Intersektionalität.
Inhalt
Inhalt: Gesellschaftlicher und politischer Kontext der Schweiz – Selbstständigerwerbende Eingewanderte in der Schweiz - eine statistische Annäherung – Forschungsstand Schweiz zu Migration, Integration und selbstständige Erwerbstätigkeit – Theoretischer Grundriss: «Migrant Entrepreneurship», Kapitalsorten nach Bourdieu, Geschlecht und Migration, Sozialkapitaltheorie und Netzwerktheorie – Methode: Biographisch-narrative Interviews, Netzwerkanalyse – Empirischer Teil I: Unterstützungsnetzwerke unternehmerischer Migrantinnen und Migranten in der Schweiz – Empirischer Teil II: Drei Fallrekonstruktionen. Inhaltsverzeichnis