Beschreibung
Dieses Buch stellt den Versuch einer Annäherung an Nietzsches Gedankenwelt im Kontext seiner existenziellen Problematik dar. Dazu wurden nicht nur Nietzsches Werke, sondern auch sein gesamter Nachlass, sein Briefwechsel und die Wahrnehmung seiner Zeitgenossen mit einbezogen.Nietzsche stilisierte sich stets als Rätselhafter und zutiefst Verborgener, dem niemand auf die Spur kommen könne. Dieser Befund ist noch um eine weitere Dimension zu ergänzen: Er war auch sich selbst ein Verborgener, ein Zerrissener, der die beiden Komponenten seines Daseins nicht in Einklang bringen konnte. Was er verkündete und was er wirklich ersehnte, standen in krassem Gegensatz zueinander. In diesem zermürbenden Kampf gegen sich selbst verbrauchte er seine geistigen und körperlichen Kräfte bis es kein anderes Entkommen mehr gab als die Flucht in die Erlösung der geistigen Nacht. Die „Unzeitgemäßheit“, die er sich selbst bescheinigte, gilt für beide Richtungen des Zeitpfeils: Für seine Vorstellungen der Zukunftsgestaltung nahm er Maß an Konzepten der Vergangenheit. Wie originell war sein Denken? Welche wertvollen Erkenntnisse seiner Ideen bleiben uns?
Autorenportrait
Reingard Maria Gold, geboren 1944 in Graz, Studium der Philosophie und Geschichte, freie Forschung auf beiden Gebieten.