Beschreibung
Die USA sind das Land der Wahlkämpfe. In kaum einer anderen Demokratie werden häufiger Ämter durch Wahlen besetzt, fließt mehr Geld und Zeit in den Wettstreit um Wählerstimmen, sind die Professionalität und die Intensität der Kampagnenführung höher. Die gängige These: Im Zentrum dieses Geschehens befinden sich die Kandidaten, nicht ihre Parteien. Maik Bohne zeichnet in seinem Buch ein anderes Bild. Parteien in den USA galten lange Zeit als ermattet und dysfunktional. Heute sind sie in Wahlkämpfen so vital und wirksam wie selten zuvor in ihrer Geschichte. Diese Vitalität erhalten sie nicht durch den Aufbau fester Organisationen mit einer bindenden Mitgliedschaft, sondern durch eine außergewöhnliche Flexibilität und Offenheit ihrer Strukturen. Das Buch widmet sich diesen lose verkoppelten Strukturen. Es entwirft ein Bild von USamerikanischen Parteien als lebendigen Räumen (vibrant spaces), in denen offizielle und inoffizielle Parteiakteure in unterschiedlichen Netzwerkkonstellationen für den Wahlsieg des eigenen Lagers kämpfen. Das Buch zeigt anhand der klassischen Wahlkampffunktionen Fundraising, Kommunikation und Mobilisierung auf, dass Partei in den USA dort entsteht, wo Akteure gemeinsam strategisch für Kandidaten einer Partei agieren unabhängig von fester Mitgliedschaft oder formaler Zugehörigkeit. Dieses offene Modell von Partei könnte auch ein Impuls für deutsche Reformer sein, die nach Wegen in die Post-Volksparteien-Ära suchen. Denn: US-amerikanische Parteien zeigen, dass Schlagkraft und Vitalität auch durch ein Weniger, nicht durch ein Mehr an formaler Organisation entstehen kann.
Autorenportrait
Dr. Maik Bohne Politikwissenschaftler, Politikberater mit dem Schwerpunkt Open Governance bei IFOK und Leiter des Projektes „Kollaborative Demokratie“ bei der stiftung neue verantwortung in Berlin
Rezension
Bohne's book is the most important work on the American party system currently available in German, as it brings the current understanding of American parties up to date. This is particularly welcome after the 2012 elections, when a better understanding of a party system so divergent from the European experience is needed. [...]It is indispensable for understanding the current elections in the United States and is a must-read not only for the party analyst, but for anyone who wants to understand the current race for presidency.
Amst - Amerikastudien 4/2012
Die aktuelle Forschungsliteraturstets im Blick und ohne sich in der Fülledes empirischen Materials zu verlieren, liefertMaik Bohne eine detaillierte Momentaufnahmeder Parteiräume der beiden großen US-amerikanischenParteien.
Es sei daher [...] all jenen, die sich für die aktuelle Forschung zuamerikanischen Parteien interessieren, als informativeund Denkanstöße gebende Lektüre empfohlen.
MIP -Zeitschrift des Instituts für Deutsches und Internationales
Parteienrecht und Parteienforschung 3/2012
Sonstiges
Sonstiges