Beschreibung
Richard Wagners Idee der „Erlösung durch Liebe“
In seinen drei romantischen Opern „Der fliegende Holländer“, „Tannhäuser“ und „Lohengrin“ entwirft Richard Wagner ein ideales Menschenbild, das sich genauso in den weiblichen Hauptfiguren wie in den männlichen Titelgestalten verkörpert – das Bild einer starken Individualität, die nach voller Entfaltung ihrer Möglichkeiten strebt und dadurch zwangsläufig in Konflikt mit der Natur und der Gesellschaft gerät. Bereits hier kommt auch jene Idee zum Durchbruch, die in Wagners gesamtem Schaffen eine so zentrale Rolle spielt: die Idee der „Erlösung durch Liebe“ – wobei Wagner unter „Liebe“ keine
sentimentale Gemütsregung versteht, sondern eine Kraft, die eine totale Willensumkehr bewirkt und den Menschen in allen Teilen seines Wesens grundlegend verwandelt.
Peter Berne analysiert diese drei Opern vor allem mit Fokus auf die lebendigen Ideen, die sie zum Ausdruck bringen und die uns auch heute noch Wesentliches zu sagen haben. So ist eine Werkerklärung entstanden, die auf wissenschaftlicher Forschung beruht und zugleich auf die herausfordernde Gegenwart Bezug nimmt.
Autorenportrait
Peter Berne studierte am Mozarteum Dirigieren und Klavier. Er war von 1991 bis 1993 Studienleiter an der Wiener Staatsoper. Lehraufträge an den Musikhochschulen in Berlin („Hanns-Eisler“) und Leipzig, ständiger Gastlehrer am Opernstudio der Staatsoper Hannover. Publikationen (u. a.): Apokalypse – Weltuntergang und Welterneuerung in Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ (2006), Parsifal oder die höhere Bestimmung des Menschen (2017), Wagner zwischen Todessehnsucht und Lebensfülle – Tristan und Meistersinger (2020).