Beschreibung
Geigenausbildung im Wien des 19. Jahrhunderts: Traditionsbildung und Machtverhältnisse
Zwischen den Wiener Orchestern und der Gesellschaft der Musikfreunde nahm Josef Hellmesberger d. Ä. einen zentralen Platz im
Wiener Musikleben des 19. Jahrhunderts ein. Am Konservatorium bildete er zahlreiche Geiger:innen aus. Vielen seiner Schüler verhalf
er später auf Lehr- und Orchesterstellen; die Schülerinnen konnten von solch einer Unterstützung nicht profitieren und erarbeiteten sich eigene Karrierewege.
Wie sahen die Laufbahnen aus? Mit welchen Möglichkeiten und Herausforderungen waren die Musiker:innen konfrontiert? Der Band
begegnet diesen Fragestellungen aus verschiedenen Blickwinkeln. Zusammen mit der Diskussion der Strukturen der Institutionen und
dem Topos der ‚Wiener Schule‘ bietet die Untersuchung erstmals einen umfassenden Überblick der Geigenausbildung im Wien dieser
Zeit und wirft entscheidende Schlaglichter auf die Traditionsbildungen und Machtverhältnisse des zeitgenössischen Musiklebens, die bis in die Gegenwart hineinreichen.
Autorenportrait
Annkatrin Babbe ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sophie Drinker Institut Bremen und arbeitet freiberuflich als Musikjournalistin. Sie hat Musikwissenschaften sowie Musik und Germanistik studiert und wurde 2022 promoviert. Zu ihren bisherigen Forschungsschwerpunkten zählen u. a. musikwissenschaftliche Gender Studies, Damenorchester und -kapellen sowie Musikperformance auf Social Media.