Beschreibung
'Weil es sich so ergeben hatte, unterhielt Leidegger seit mehreren Monaten eine Affäre.' So lapidar beginnt Bernhard Strobels zweiter Roman über einen kriselnden Mann. Die Gewissensbisse nagen an ihm, weil er seitenspringend Frau Martina mit seiner Jugendliebe Kamilla hintergeht. Als 'Affärenbetreiber' steht er sich selbst im Weg, und als selbstständiger Fotograf tritt er auf der Stelle. Männliche Stereotype sind Leidegger eigentlich zutiefst zuwider und doch stülpen sich ihm Klischees immer wieder über, die er am liebsten sofort von sich reißen will. Bernhard Strobel führt den 'guten Mann Leidegger' durch die Manege. Er zieht die toxische Männlichkeit so wunderbar komisch durch den Kakao und buchstabiert gewitzt durch, wie sich einer immer weiter in die Patsche reitet.
Autorenportrait
Bernhard Strobel, geboren 1982 in Wien, lebt als Autor und Übersetzer aus dem Norwegischen in Neusiedl am See. Studium der Germanistik und Skandinavistik. Bei Droschl erschienen seine Erzählbände Sackgasse (2007), Nichts, nichts (2010), Ein dünner Faden (2015) und Nach den Gespenstern (2021), ebenso sein Roman Im Vorgarten der Palme (2018) sowie seine Übersetzungen von Tor Ulven. Strobel erhielt diverse Preise und Auszeichnungen, darunter den Literaturpreis des Landes Burgenland 2003 und 2017, den Förderpreis der Stadt Wien 2014, den Theodor-Kery-Preis 2016, den Outstanding Artist Award 2019 und den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung 2021.