Beschreibung
Denkmäler der Tonkunst in Österreich
Antonio Caldara ist einer der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit. 1716 wurde er mit fürstlichem Gehalt zum Vizehofkapellmeister am Wiener Hof bestellt, eine Position, die er bis zu seinem Lebensende innehatte. Die beiden in diesem Band präsentierten Serenaten, zwei prachtvolle Beispiele der höfischen Festkultur, stammen jedoch aus früherer Zeit. Caldara schrieb diese Werke in einer beruflichen Umbruchsituation, kurz bevor er in Rom den Dienst bei Prinz Francesco Maria Ruspoli antrat und kurz danach. "Il più bel Nome" entstand zu Ehren von Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel, der Braut des späteren Kaisers Karls VI., und wurde vermutlich auf einer der Stationen ihrer Reise nach Barcelona aufgeführt. In "Chi s’arma di Virtù" griff der Komponist bei zwei Arien auf das frühere Werk zurück. Caldaras neuer Dienstherr präsentierte die Serenata dem versammelten Adel Roms in einer spektakulären Freiluftaufführungvor seiner Residenz.
Autorenportrait
Thomas Griffin ist Musikwissenschaftler mit einem Forschungsschwerpunkt auf italienischer Musikgeschichte und der barocken Serenata. Neben Aufsätzen und Büchern zum Thema legte er Editionen von Serenaten Alessandro Scarlattis vor.