Beschreibung
Nach Abschluss der Publikation sämtlicher Motetten Ludwig Senfls enthält der hier vorgelegte Band die erste kritische Neuausgabe von Senfls Magnificat-Zyklus seit 1903 sowie aller mehrstimmigen Messordinarien seit 1937. Damit einher geht eine grundsätzliche Neubewertung dieser Werke, die zeigt, dass Senfls acht Magnificat-Kompositionen bereits um 1523 komponiert wurden (und nicht erst zum Zeitpunkt der Drucklegung 1537) und sich höchstwahrscheinlich aufgrund der katalysatorischen Rolle von Martin Luthers Magnificat-Auslegung vor allem in Gebieten der Reformation großer Beliebtheit erfreuten. Senfls mehrstimmige Messordinarien wiederum – darunter die Edition einer bislang unbekannten, Senfl zugeschriebenen Messe in einer heute in Dresden verwahrten Handschrift – offenbaren die ganze Bandbreite des Komponisten im Umgang mit Aufführungsgepflogenheiten und cantus firmus-Techniken.
Autorenportrait
Stefan Gasch arbeitet an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seine Forschungen umfassen Fragen zu Quellen, Liturgie und Frömmigkeit der Frühen Neuzeit. Seit 2015 leitet er das Editionsund Forschungsprojekt der New Senfl Edition.