Beschreibung
Ein Georgier reist gegen Ende des Ersten Weltkriegs durch das kriegszerrüttete Europa - Paris, Rom, Berlin. Eine neue Zeit ist angebrochen. In Erwartung einer unheilvollen Zukunft geben sich die Menschen der Vergnügungssucht hin. Der selbstgefällige Müßiggänger Konstantine Sawarsamidze irrt durch die Höllen der großstädtischen Zivilisation und versucht sich in den Lebensweisen der westlichen Welt. Heimgesucht von einer Schuld aus der Vergangenheit, den Naturgeistern seines Erziehers und geplagt von ahnungsvollen Träumen, jagt er ohne Rücksicht auf Verluste dem Schönen hinterher. Dabei verfällt er zunehmend dem Wahn. Der 1925 erschienene Roman Konstantine Gamsachurdias ist ein expressionistisches Werk, in dem Biographie und Mythos, Reportage und Phantastik ineinander übergehen. Dem Autor zufolge ist Das Lächeln des Dionysos eine Bestandsaufnahme der sozialen Umstände der Jahre 1914-1919 in Europa. Was man jedoch beim Lesen des Buchs vorfindet, ist an erster Stelle eine minutiöse Bestandsaufnahme der seelischen
Autorenportrait
Konstantine Gamsachurdia gilt als Klassiker der georgischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Er wurde als Sohn des adeligen Gutsbesitzers Simon Gamsachurdia geboren, hatte zwei ältere Brüder, Viktor und Alexander. 1911 legte er das Abitur am Georgischen Gymnasium in Kutaissi ab. Von 1912 bis 1918 studierte er in Deutschland. Zunächst an der Königsberger Albertina, dann an der Universität Leipzig und schließlich an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, wo er auch promovierte. Vorübergehend lebte er als Übersetzer in München, hatte Kontakt zum Kreis um Thomas Mann, der ihm zur Freilassung aus dem Gefangenenlager in Traunstein verhalf, wohin er nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges verbracht worden war. Seine ersten Gedichte überhaupt erschienen auf Deutsch. Sein Sohn, Swiad (1939-1993), war von Mai 1991 bis Januar 1992 der erste Präsident Georgiens.