Beschreibung
Obwohl in den letzten 30 Jahren in fast allen europäischen Ländern ein deutlicher Anstieg der Kinderlosigkeit verzeichnet wird, ist aus psychologischer Sicht – im Gegensatz zu Forschungsinitiativen aus dem angloamerikanischen Sprachraum sowie anderen Fachdisziplinen – generatives Verhalten als Entscheidung für ein Leben ohne Kinder bisher nur vereinzelt untersucht worden. Das vorliegende Buch beschreibt psychologische Einflussfaktoren des generativen Verhaltens gewollt kinderloser Frauen und Männer, den Verlauf dieser Entscheidung und deren Einbettung im Lebenslauf sowie die langfristige Verarbeitung eines Lebens ohne Kinder.
Das Buch plädiert für ein prozessuales Verständnis von Kinderlosigkeit und zeigt, daß sich das Erleben von Kinderlosigkeit im Laufe des Lebens immer wieder verändern kann. Daraus ergeben sich gesellschaftliche und therapeutische Implikationen. Das Buch will zu einer Auflösung traditioneller Bewertungen gewollter Kinderlosigkeit und zu einer Normalisierung dieser Lebensform beitragen. Indem gravierende Forschungslücken geschlossen werden, bietet es ein fundiertes Wissen zum Verständnis von gewollter Kinderlosigkeit, das für beratende und therapeutische Tätigkeiten von zentraler Bedeutung ist. Das Buch ist für psychologisch interessierte Leser/innen und für Praktiker/innen von großem Interesse.