Beschreibung
Thomas von Aquin (1225–1274) gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Denker des Mittelalters und Hauptvertreter der Scholastik. Er hat mit Rückgriff auf die antike Philosophie eine geschlossene Deutung der Welt und des menschlichen Lebens vorgelegt, die bis ins 20. Jahrhundert hinein im kirchlichen Bereich ihre Verbindlichkeit bewahrte. Der Dominikanermönch, der ein gewaltiges Œuvre hinterlassen hat, gilt darüber hinaus als bedeutender Organisator des damals aufstrebenden europäischen Universitäts- und Wissenschaftslebens. Im Kontakt mit den Großen seiner Zeit übte er nachhaltigen Einfluss auf Kirche und Politik aus. Dieser intellektuell streitbare und originelle Gelehrte besaß bei aller Konzentrations- und Geistesschärfe, die ordnend in stiller Arbeit und Betrachtung Anwendung fanden, eine tiefe Spiritualität und Menschenfreundlichkeit. Seine Lehre verdankt ihren Wahrheitsgehalt und ihre bleibende Aktualität seinem engen Bezug zur Wirklichkeit, der alle Subjektivität bei Seite lässt. Anhand seines Lebens werden seine wichtigsten Werke und Gedanken veranschaulicht.