Beschreibung
Keine Gedichte über Melancholie, sondern melancholische Gedichte - Mitteilungen aus der Innenperspektive, die, mal Schwermut machend, mal schwer Mut machend, über die Stränge schlagen und auf Resonanz aus sind. Das erste, was dabei zerspringt, ist die Verwechslung mit dem Trübsinn. Der Melancholiker ist trübselig, die schwarze Galle nicht nur im Farbton ununterscheidbar vom schwarzen Humor und von der Tinte, durch die Horstmann zieht, was ihm durch den Kopf geht und worüber er sich einen Kopf macht: Dandys aus dem Eis, Evas von der Stange, deflationäre Luftmatratzen, "Sackgassenhauer", flatternde Kiemen zwischen Buchregalen, "Jungbrunnen", Mauersegler und die "Rückkehr der Aro Gans".
Autorenportrait
Ulrich Horstmann "Als akademischer Putzerfisch bei den Großen - Edgar Allan Poe, Oscar Wilde, Ted Hughes, Philip Larkin, J.M. Coetzee - im Einsatz, hat Ulrich Horstmann sich doch auch selbst freizuschwimmen versucht, nach seinem Auftauchen unter den Kleist-Preisträgern (1988) aber womöglich Schuppen gelassen. Vielleicht deshalb der Zug in die dunklen Unterströmungen, dem sich die Robert Burton-Übersetzung aus dem nämlichen Jahr ebenso verdankt wie der Essayband Ansichten vom Großen Umsonst (1991) und der Versuch über ein angeschwärztes Gefühl (2012)." - Klaus Steintal