Beschreibung
Mit diesem Band wendet sich der Philosoph Mohamed Turki gegen die Behauptung, dass geisteswissenschaftliche Debatten in der arabisch-islamischen Welt ausschließlich vom Diskurs des Glaubens beherrscht werden. In fundierter und zugleich überblickender Manier wird zunächst der historische Wandel von Bestimmungen des Rationalitätsbegriffs nachgezeichnet und verständlich gemacht, um anschließend einzelne Diskurse der Gegenwart darzustellen. Deutlich wird dabei das Ineinandergreifen von Konzepten wie Glaube, Vernunft, Offenbarung und Interkulturalität, aber auch Konfliktlinien innerhalb der Diskussion. Die beziehungsreichen Aufsätze des Bandes vereinen Themen wie Pluralität, Toleranz, Frieden und Menschenrechte aus dem Blickwinkel des arabisch-islamischen Denkens und verdeutlichen, dass eine Verbindung zum klassischen Kanon der abendländischen Geistestradition immer schon bestand und keinesfalls dazu im Widerspruch steht.
Autorenportrait
Mohamed Turki wurde 1945 in Gabès (Tunesien) geboren, hat an der Universität Münster Philosophie, Romanistik, Soziologie und Islamwissenschaft studiert und an den Universitäten Bremen, Kassel und Tunis Geschichtsphilosophie und Ethik gelehrt. Seine Forschungsbereiche sind die Existenzphilosophie von Heidegger bis J.-P. Sartre, die Hoffnungsphilosophie Blochs sowie die Rationalität im arabisch-islamischen Diskurs der Gegenwart. Er ist Mitglied der Gesellschaft für interkulturelle Philosophie und der Ernst-Bloch-Gesellschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen in Arabisch, Deutsch und Französisch.