Beschreibung
Die Gebrauchssemantik von Hand verfolgt das Ziel, auf der Grundlage qualitativer Studien zum schriftsprachlichen Gebrauch somatischer Phraseologismen des Deutschen mit der Konstituente Hand eine Methode zur Ermittlung und Beschreibung phraseologischer Bedeutungen zu entwickeln und in über 20 Detailstudien zu erproben. Grundlage ist das DeReKo des IDS Mannheim. Das Projekt ist theoretisch gebrauchsbasiert, methodisch korpusbasiert und vom Erkenntnisinteresse her im Kern semantisch ausgerichtet. Die zugrundeliegende Idee ist: Über die Analyse des Gebrauchs sprachlicher Einheiten können Erkenntnisse gewonnen werden über die Bedeutung dieser Einheiten. Man kann dies heuristisch auch zur Gebrauchstheorie der Bedeutung zählen. Die Arbeit bewegt sich als phraseologische zudem auf der Grenze zwischen Lexikon und Syntax. Hier ist es besonders wichtig, die sich nur im Gebrauch zeigenden positiven Verfestigungen zu ermitteln und die mit ihnen einhergehenden semantischen Fokussierungen zu beschreiben. Im Hintergrund steht dabei die (nicht unbedingt bereits mit dieser Arbeit zu beantwortende) theoretische Frage, ob es sinnvoll ist, weiterhin von Lexemen auf der einen Seite und Kombinationsregeln auf der anderen auszugehen (also von der Trennung von Lexikon und Syntax) oder ob eher der Zeichencharakter in den Vordergrund zu stellen ist (was über den Bereich der Phraseologie hinausgehend auf einen konstruktionsgrammatischen Ansatz hinausliefe). Jedenfalls aber zeigen die einzelnen phraseologischen Studien, wie breit gestreut und wie verschieden die mit den unterschiedlichen Verfestigungen zusammenhängenden semantischen Effekte sind.
Autorenportrait
Sven Staffeldt vertritt derzeit die Professur für Germanistische Sprachwissenschaft am Germanistischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ist ansonsten Akademischer Oberrat am Institut für deutsche Philologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.