Beschreibung
Dieses Buch untersucht den Wert von Wissen aus zweiter Hand aus epistemischer Sicht. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass Wissen aus zweiter Hand unter sonst gleichen Umständen epistemisch weniger wertvoll ist als Wissen aus erster Hand. Die Analyse der Funktion beider Begriffe zeigt, dass es fundamentale strukturelle Unterschiede zwischen Wissen aus erster Hand und Wissen aus zweiter Hand gibt, die dazu führen, dass Wissen aus zweiter Hand in das Wissensnetz der Besitzerin schlechter integriert wird. Wissen aus zweiter Hand muss von einem epistemischen Standort zum anderen transportiert werden. Hierbei geht die domänenspezifische Evidenz verloren. Die Besitzerin von Wissen aus zweiter Hand ist daher bezüglich der Einbettung ihres Wissens auf die Erstbesitzerin angewiesen. Sie befindet sich in einer epistemischen Abhängigkeit, die den Wert ihres Wissens mindert. Diese Unterscheidung kann vielfältige Phänomene in der Erkenntnistheorie und der Epistemologie testimonialen Wissens erklären.
Autorenportrait
Katharina Keil studierte Biologie, Pädagogik und Philosophie an der Universität zu Köln. Sie arbeitet gegenwärtig als Lehrerin und forscht in der Erkenntnistheorie.