Beschreibung
Die Klausners waren Nachfahren einer berühmten jüdischen Gelehrtenfamilie und zugleich ein Beispiel für eine gelungene Integration – bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten. Max Albert Klausner (1848–1910) war ein bekannter Journalist und Kämpfer gegen den Antisemitismus. Irma (1874–1959), Dr. med., gehörte zu den ersten Frauen, die in Deutschland die humanistische Reifeprüfung ablegen und Medizin studieren durften. Gertrud (1877–1939), Dr. phil., wurde Lehrerin. Sie engagierte sich im Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und war Abgeordnete im Preußischen Landtag. Judith (1878–1933) machte sich als Künstlerin einen Namen, vor allem durch ihre Buchillustrationen und Tierplastiken. Edith (1879-1941), Dr. rer. pol., amtierte nach einem nachgeholten Studium der Staats- und der Rechtswissenschaften als eine der ersten Richterinnen in Deutschland.
Autorenportrait
Dieter G. Maier, geboren 1944, Diplom-Soziologe, bis 2009 Dozent für Sozialwissenschaften, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik an der Fachhochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim. Mehrere Publikationen zur Geschichte der deutschen Arbeitsverwaltung, insbesondere zu deren Rolle in der NS-Zeit. Jürgen Nürnberger, geboren 1956, Diplom-Bibliothekar, seit 1995 Leiter Bibliothek und Medien der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Mannheim, und seit 2001 Leiter der „Sammlung (Dokumentation) der BA zur Entwicklung der Arbeitsverwaltung in Deutschland“. Publikationen zur Geschichte der deutschen Arbeitsverwaltung und zur Regional- und Wirtschaftsgeschichte sowie Mitherausgeber von Gestalter der Arbeitsmarktpolitik und Herausgeber der "Arbeiten zur Landeskunde der Pfalz".
Rezension
"Max A. Klausner und seine vier Töchter gehören zu den Nachfahren der 'berühmten jüdischen Gelehrtenfamilie' Klausner und ihrer 'weitläufigen Verwandschaft', zu der auch Amos Oz zählt (...). Das Bändchen ruft mit den Lebensbildern der vier Töchter Klausner vergessene jüdische Lebensschicksale in Erinnerung. 176 Anmerkungen belegen Quellen und Literatur. (...) Die Autoren, durch Arbeiten zur Geschichte der Arbeitsverwaltung ausgewiesen, sind durch Edith Klausner auf die weiteren Töchter der Familie gestoßen, in deren Biographien sich die durch den Nationalsozialismus zerstörte Lebenswelt des Berliner jüdischen Bürgertums widerspiegelt."
Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft 23 (2015) 4