Beschreibung
Patrick Schilds erster Zyklus Narbenkartographie in seinem Debütband Atemopale gilt einer Auseinandersetzung des [wir] mit dem [ich]. Man spürt das unbewusste Suchen nach einem [du], dass mehr einem Sehnen gleicht. Dichtung wird als Ganzheit menschlichen Daseins verstanden, hier wechselt sie zwischen elegischen und zarten Tönen: „verpflanze schüchternheit / die mich begleitet u. an die ich mich lehne / mit der zärtlich verblühten blume meiner rau-reif-schulter“. Zugleich blickt man auf ein Gefühl von „leere die unberührbar u. weiß ist“. — Sein zweiter Zyklus Ruinenengel öffnet eine familiär-intime Stimmung, begleitet von Stille, Schweigen, Verstummen, gesehen als Bereicherung: „Stille fließt / und füllt die Gläser“, mehr eine Empfindung als angestrebtes Ideal. — Der titelgebende dritte Zyklus versammelt Gedichte, die jedes für sich eine lichtere Antwort auf die vorangegangenen Zyklen ist, wie leise Musik in einer Melancholie.