Beschreibung
Ohne es zu planen, zu beabsichtigen oder auch nur zu wollen, gestaltete sich mein Leben als eine Reise durch Mitteleuropa. Sie führte von einem Dorf im niederösterreichischen Weinviertel über Wien und Prag bis an ihre bisher letzte Station, ein Dorf in Oberfranken. Mein Lebensweg war jedoch nicht nur eine geographische Reise, sondern auch eine Bewegung durch Epochen und Kulturen. All die Orte, historischen Phasen und Lebensarten, mit denen ich dabei in Berührung kam, sind nun ein Teil von mir selbst. Schon aus diesem Grund nehme ich sie an und konstatiere am Ende des Tages: Mitteleuropa ist eine Reise wert. Ein Routenplaner im Anhang begleitet die Leser durch die Prosastücke. Die Geschichten, die sie erzählen, hat das Leben geschrieben. Gerade so, wie sie im Buch stehen.
Autorenportrait
Ria Airam wurde in Korneuburg, Niederösterreich geboren. Von 1990 bis 2000 lebte sie berufsbedingt in Prag, seit der Jahrtausendwende hat sie ihren Lebensmittelpunkt in Oberfranken. Nach einer Karriere als Hochschullehrerin und Geschäftsführerin einer staatlichen Bildungsagentur wirkt sie nun als freiberufliche Übersetzerin, Autorin und Journalistin. In Zeitschriften und Anthologien hat die Autorin seit den 1980er Jahren Lyrik und Prosa herausgebracht. 2004 erschien der Lyrikband "Prager Motive in Fotos und Poesie", ein Gemeinschaftswerk mit dem Prager Fotografen Stanislav Tuma. Die von Peter Huchel beeinflusste Lyriksammlung "Die Wolkenbank, ein weißes Knebeltuch", 2016 im Burg Verlag Rehau erschienen, vereinigt Gedichte mit süditalienischen Motiven und ist mit Aquarellen von Gunter Schmidt ausgestattet. 2015 publizierte Ria Airam den Erzählband "Lucies Männer". Die darin enthaltenen Prosatexte sind im Böhmen der jüngsten Vergangenheit verortet. Die Figuren und ihre Geschichten spiegeln ebenso wirklichkeitsnah wie eindrücklich die gesellschaftlichen Zustände eines Landes im Umbruch wider. Die Autorin hat mehrere Sachbücher sowie tschechische Lyrik und Prosa übersetzt. Als selbstständige Buchpublikationen erschienen Ivan Klímas Romandebüt "Stunde der Stille" (2012) und Bohumil Hrabals früher Gedichtband "Das verlorene Gässchen" (2015). Seit einem Jahrzehnt gestaltet die Autorin Sendungen zu mitteleuropäischen Themen für den Tschechischen Rundfunk und Kulturberichte für dessen deutschsprachiges Programm Radio Prag.