Beschreibung
AUSSERGEWÖHNLICHE REISEN IN DEN OSTEN EUROPAS – VERFALLEN UND SCHÖN ZUGLEICH, VOLL UNGEAHNTER SCHÄTZE
Seit zehn Jahren sind sie stete Reiseziele von Noémi Kiss: Galizien und die Bukowina, die ehemaligen Ränder des Habsburgerreiches, aber auch Siebenbürgen in Rumänien und die Vojvodina in Serbien, ehemalige ungarische Gebiete. Diese Reisen, meist mit dem Bus über Land, werden begleitet von Lektüreerfahrungen, vom alten Baedeker bis zu den Gedichten Celans. Denn es gibt kein Reisen ohne Erinnerung. So entstehen faszinierende Streifzüge in die Ambivalenz des Ostens Europas: dichte, lyrische Einblicke in die Zerbrechlichkeit stehen gebliebener Zeiten und den Einbruch der Moderne.
Zu reisen bedeutet zugleich ein Herantasten: Das Entdecken von Vertiefungen und Vorsprüngen, von geraden Linien und Kurven in der Landschaft, in den Gesichtern, in den Abgründen und Stimmungen. So zeigt sich Osteuropa für Noémi Kiss sensibel und vielstimmig, in seiner Widersprüchlichkeit aufregend. Ihre Aufmerksamkeit holt den geschichtlichen Glanz hinter der abgenutzten Kulisse hervor und schafft in der gegenwärtigen Armut Perspektiven. Ihre Offenheit macht dieses Osteuropa authentisch, und nur deshalb glauben wir ihr: In der Ukraine finden wir nicht nur die schönste und die hässlichste Frau, sondern auch den Nabel der Welt.
Autorenportrait
Noémi Kiss,
1974 in Gödöllo in der Nähe von Budapest geboren, ist Autorin, Kritikerin und Essayistin. Sie studierte Hungarologie, Komparatistik und Soziologie, unter anderem in Konstanz. Sie lebt in Budapest und ist Mutter von Zwillingen. Zuletzt von ihr auf Ungarisch erschienen: Ikeranya (Mutterbuch), Magveto Verlag, Budapest (2014). Über ihren Roman Was geschah, während wir schliefen (2009) schrieb die Süddeutsche Zeitung: 'Geschickt
arbeitet Kiss mit erzählerischen Sprüngen in Zeit und Raum. Wenn Noémi Kiss in diese Richtung weitergeht, kann man auf sie sehr gespannt sein.'