Beschreibung
Der Kolumbianer Nicolás Gómez Dávila (1913-1994) bezeichnete sich selbst als Reaktionär. Sein Denken ist ein Gegenentwurf zu Neuzeit und Aufklärung. Dávila stellt alles auf den Prüfstand, was manchem Zeitgenossen lieb und teuer geworden ist. Zweifellos gehört der Autor zu den bedeutenden politischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Daß sein Werk lange Zeit nur einem kleinen Kreis zugänglich war, liegt vor allem daran, daß Dávila sich nie besonders um die Verbreitung gekümmert hat. In den letzten Jahren erleben seine Werke aber immer größere Beachtung. - Das 2003 erstmals erschienene Buch von Till Kinzel hat sich als Standardwerk über den lateinamerikanischen Denker etabliert. Es beleuchtet alle Zusammenhänge des Denkens von Nicolás Gómez Dávila und liegt nun bereits in fünfter, wiederum aktualisierter Auf-lage vor. Lesen heißt einen Stoß erhalten, einen Schlag spüren, auf ein Hindernis treffen, so Dávila in seinen Notas. - Wer die Gedankenwelt des großen Philosophen begreifen möchte, kommt an dieser Monographie nicht vorbei.
Autorenportrait
Till Kinzel, Dr. phil., habilitierter Literatur- und Kulturwissenschaftler, Übersetzer; zahlreiche Publikationen zu literatur- und kulturwissenschaftlichen Themen als Autor und Herausgeber, Bücher u. a. zu Nicolás Gómez Dávila, Michael Oakeshott sowie zur Dialogliteratur und zur Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts, zuletzt u. a.: Johann Georg Hamann. Zu Werk und Leben (Karolinger 2019), Walter Scott: E. T. A. Hoffmann und das Übernatürliche, herausgegeben, übersetzt u. kommentiert (Karolinger 2022).