Beschreibung
Freundschaft hat wieder Konjunktur! In den modernen sozialen Netzwerken wie Facebook, Myspace und Google+, den World-Trade-Centern unserer mitteilungssüchtigen Zeit, wird der Wert eines user genannten Menschen in der Anzahl seiner vorgeblichen Freunde gemessen. Doch offenbaren die ausufernden Freundschaftszahlen, der Entwertung des Geldes in einer Krise der Wirtschaft ähnlich, nicht eher eine Weltfreundschaftskrise der modernen Gesellschaften denn ein anbrechendes Zeitalter allgemeiner Verbrüderung? Schon Aristoteles stellte als dem Menschen eignendes Charakteristikum heraus: „Denn niemand würde wählen, ohne Freunde zu leben, auch wenn er alle übrigen Güter hätte.“ Gründet der Freunde- und Kommunikationswahn auf den diversen Plattformen des Internets letztlich in dieser allzu menschlichen Sehnsucht?
In der 32. Ausgabe des blauen reiters finden Sie Beiträge unter anderem von:
Ralf Becker (Der Freund als Tor zur Welt), Jan Urbich (Wir müssen uns ineinander wiederfinden wollen), Jörg Zimmer („Dir stets mit Liebe zugetan“), Thomas Jung (Kampfzonen des Geistes), Jürgen Große (Über wachsende Schwierigkeiten bei der Erfüllung des Liebesgebots), Reinhard Mehring (Schluss mit lustig!), Wilhelm Schmid (Probleme der Freundschaft. Über die Utopie einer machtfreien Beziehung), Klaus Erlach (Meister Frodos Lehrjahre. Die Macht der Technik und die Kraft der Freundschaft), Jörn Müller (Das „andere Selbst“. Freundschaftslehren in der antiken Philosophie), Hans Peter Balmer („Weil er er war, weil ich ich war“), Alois Hahn (Freundschaft – ein überflüssiges Ideal?), Jochen Hörisch („Wir werden voneinander hören…“), Ferdinand Fellmann („Lass uns Freunde sein!“ Freundschaft und Liebe im Widerstreit) und Ottmar Ette (Roland Barthes als Freund. Die Gemeinschaft der Textfreunde).
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