Beschreibung
Mit dem vorliegenden Buch wird die Brauchbarkeit der Bindungstheorie als Anleitung zum helfenden Handeln dokumentiert. Der Gewinn der Anwendung bindungstheoretischen Wissens ist fester Bestandteil der vorbeugenden, beraterischen, erzieherischen und therapeutischen Praxis geworden. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Verhalten, Gefühle, subjektive Sichtweisen und die Wirklichkeit, in die ein Kind hineinwächst, in der Praxis miteinander in Einklang zu bringen sind, und wie sie innerlich repräsentiert werden können. Bindungsbeziehungen organisieren das Verhalten und die Erwartungen gegenüber den Bindungspersonen. Wichtige Elemente beim Bindungsaufbau sind die Feinfühligkeit, mit der kindliche Signale beantwortet werden, und die sichere Basis, auf die sich das Kind bei Verunsicherung verlassen kann. Unterschiedliche Ansätze und Traditionen finden sich unter dem bindungstheoretischen Organisationsprinzip zusammen und werden in dem vorliegenden Buch dargestellt. Die Autorinnen und Autoren des Bandes tragen damit zum Verständnis helfender und problemlösender Interventionen bei. Da sie alle auch als Praktiker tätig sind, stehen der Praxisbezug und die Wirkung helfenden Tuns im Vordergrund. Die Bandbreite der Beiträge reicht von einer neuen Sichtweise von Kindheit, Psychopathologie und Prävention über Therapie und Beratung bei Kindern, Eltern, sowie Erwachsenen in unterschiedliche Settings (Individuum, Beziehung und familiäres System) bei besonderen Risikogruppen (jugendliche Mütter, psychisch kranke Eltern) bis hin zu Fremdunterbringung von Kindern. Verbindendes Element ist eine entwicklungspsychologische Sichtweise und die Bindungstheorie. Mit Beiträgen von G. J. Suess, W.-K. P. Pfeifer, K. E. Grossmann, M. Dornes, L. Köhler, P. Crittenden, G. Romer, P. Riedesser, H. Scheuerer-Englisch, É. Hédervári-Heller, U. Ziegenhain, H.-P. Hartmann und L. Unzner