Beschreibung
Ein Heimatroman der ungewohnten Art, ein unerwarteter Beitrag zur Eröffnung des Vereinatunnels im Spätherbst 1999. Da ist zwar alles so schön wie im Ferienprospekt: In der Stüva wird Veltiner eingeschenkt und Hirschpfeffer serviert, am Hang leuchten die gelben Lärchen, es rauschen die Bäche und es grüssen die schneebedeckten Gipfel – ein Engadin, wie es die Gäste stets mit üppigem Lob bedenken. Doch hier dient es nicht als Kulisse für Wanderer, sondern ist Staffage für Auftragsmord und Geldwäscherei. Und alles wird pötzlich bedrohlich: der Balcun tort, das Erkerfenster, von dem aus die Strasse nach zwei Seiten überwacht werden kann – ein idealer Beobachtungsposten. Die hehren Jagdgemeinschaften – reiner Sauf- und Parteienfilz. Die Männer sind entweder finster oder allzu geschmeidig, und ihre Frauen Opfer, die man, getreu einem Bündner Sprichwort, 'ebenso zu Hause lässt wie die Hühner'. Und so sieht sich denn der rechtschaffene Polizist aus Chur, der der Bekenner-Inbrunst seiner Politiker stets geglaubt hat, bald knöcheltief in einem Morast von Gewalt, Korruption und Betrug waten …
Autorenportrait
Niklaus Schubert, Jahrgang 1961, war von 1988 bis 1994 Pfarrer in S-Chanf. Er ist krankheitshalber pensioniert und lebt in Davos.