Beschreibung
Im vorliegenden zweiten Lautenbuch geht es um das drei- und mehrstimmige Spiel. Wieder begegnen wir manchen der damals bekannten Lieder, die wir auch schon im ersten Lauten-buch kennengelernt haben, nun aber in einer dreistimmigen Fassung. Dazu gesellen sich viele Tänze, zu denen wohl auch bisweilen getanzt – oder die Schritte im Kämmerlein geübt wurden. Und jetzt finden sich zunehmend auch reine Instrumentalstücke – die damals als neue Musikform immer beliebter wurden.
Besonders in Italien und Frankreich/Flandern erblüht die Lautenmusik im 16. Jahrhundert, abzulesen an der großen Fülle von Tabulaturdrucken. Lautenbücher mit deutscher Tabulatur sind allerdings weniger zahlreich. Anscheinend wurden die viel einfachere französische oder italienische Tabulatur auch in Deutschland immer beliebter. Im vorliegenden Buch verwende ich durchweg die französische Tabulatur. Es gibt inzwischen aber auch zahlreiche Ausgaben mit italienischer Tabulatur für alle, die sich mit dieser Notationsweise vertraut machen wollen. Aus den originalen Quellen zu spielen ist immer ein besonderes Erlebnis.
Die Lautenmusik des 16. Jahrhunderts atmet den Geist der Renaissance, die in Italien bereits zur vollen Blüte gereift ist und auch in Malerei, Skulptur und Baukunst bestaunt, erlebt werden kann. Nördlich der Alpen schreitet die Renaissance etwas langsamer voran und erscheint zur gleichen Zeit hier noch etwas traditioneller, doch keinesfalls weniger reizvoll!
Es ist bereichernd, sich mit dieser Zeit zu befassen und nachzuspüren, welches Lebensgefühl aus den Kunstwerken spricht. Deshalb sind wieder viele Bild-Zeugnisse eingefügt, und nach Möglichkeit werden Abdrucke der originalen Tabulaturen verwendet.
Dieses Buch beschränkt sich größtenteils auf die Musik Mitteleuropas bis etwa 1560.
Die spätere, reiche englische Lautenmusik um 1600 herum, ist am Schluss mit einigen leichteren Lautenwerken vertreten.
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