Beschreibung
Sonnenlöcher – Das letzte Geheimnis der Alpen?
In den letzten Jahrzehnten wurden viele Lichtphänomene in den Alpen entdeckt, die als Sonnen- oder Mondlöcher gelten. Es handelt sich dabei um Felsöffnungen in den Bergen, durch welche zweimal im Jahr die Sonne scheint und dabei ein Lichtkegel entsteht. Meistens sind diese Lichtphänomene am Anfang und am Ende des Winters zu beobachten, so dass sich die Menschen in den Alpen zeitlich nach diesen geheimnisvollen Erscheinungen orientierten. Viele dieser Lichtstrahlen fallen zudem auf Kirchen oder auf alte Plätze wie Grabhügel. Dies lässt darauf schliessen, dass an frühgeschichtlichen Kultplätzen solche Lichtphänomene einbezogen wurden.
Astronomie in Ost- und Westalpen
Sonnenlöcher gibt es nicht nur in den Bayerischen und Österreichischen Alpen, sondern auch im Berner Oberland, in Graubünden und im Glarnerland. Hier ist vor allem das Martinsloch sehr bekannt, das in den Reiseberichten schon früh beschrieben und durch Astronomen unserer Zeit dokumentiert ist. Ausserdem ist es für viele Menschen ein jahreszeitliches Erlebnis, dem Naturschauspiel in Elm beizuwohnen, welches das abgeschiedene Tal in erhabener Weise erleuchten lässt.
Sagen und beeindruckende Bilder
Zur Archäologie und Astronomie der Sonnenlöcher gesellen sich auch kulturgeschichtliche Überlieferungen. In den Sagen und Geschichten kommt die Weltsicht der einheimischen Bewohner zum Ausdruck, wie sie über die
Lichtphänomene dachten. Teufels- und Hexengeschichten zeigen dabei, dass diese einst von den Menschen verehrten Lichterscheinungen später dämonisiert wurden. Dadurch sind die seltsamen Felsöffnungen oft in Vergessenheit geraten. Dieses Buch geht daher auf Entdeckungsreise im Alpenraum. Es beschreibt das
Phänomen der Sonnenlöcher auch in seiner ästhetischen Schönheit durch die wundervollen Farbbilder.
Inhaltsverzeichnis:
Sonnenaugen – Das letzte Geheimnis der Alpen?
SONNE, MOND UND PHÄNOMENE
Die Steinkultstätte von Falera
Die historischen Befunde
Kultlinien und Kalender
Berge und Ahnen
Steine und Zeichen
Die Scheibennadel der Mutta
Erdmitte und Drei-Welten-Bild
Archäoastronomie
Stonehenge in Südengland
Newgrange – Kulthügel der Flussgöttin
Sonnenstätte Maes Howe auf Orkney
Mondplatz Callanish in Schottland
Jahreskreis von Goseck und die Himmelsscheibe
Felszeichen und astrale Symbole
Steinkultplatz Crap Carschenna
Die Hexenplatte bei Tarasp
Der Altar-Menhir von Latsch
Die Ahnensteine von Lutry
Zeichensteine in Sion und in Aosta
Das heilige Tal Val Camonica
AUGEN DER ALPEN
Das Martinsloch bei Elm
Geheimnisvolles Mürtschenfenster
Das Grossmutterloch der Gastlosen
Das Heiterloch in Grindelwald
Das Elaloch in Bergün
Kreuzberglöcher und Dreischwestern
Die Schlafende vom Lattengebirge
Die Drachenwand am Mondsee
Das Sonnenloch am Prisankberg Janez Bizjak
Zum Steingesicht und dem Sonnenauge
ANHANG
Morgensonne in den Kreuzberglöchern Walter Roggensinger
Berge als Sonnenuhren
Verzeichnis der Sonnenaugen
Literatur
Autorenportrait
Kurt Derungs ist promovierter Ethnologe, Dozent an verschiedenen Hochschulen und Leiter der Akademie der Landschaft. Er ist ein profunder Kenner der europäischen Kulturanthropologie sowie Begründer der Landschaftsmythologie, die er in zahlreichen Büchern, Seminaren, Vorträgen und Studienreisen vermittelt. (www.derungs.org)