Beschreibung
Momentaufnahmen, Schnappschüsse aus allen Teilen der Welt, verzeichnet Kopackis Gedichtband 'An der Ampe' ebenso wie die Absurditäten des in Polen ewigwährenden politischen und gesellschaftlichen Übergangsstadiums. Blicke, Szenen, Situationen und Menschenporträts verdichten sich bei ihm zu einer Chronik der zeitgenössischen Empfindung der Gegenwart.
Kopacki ist ebenso Poeta doctus wie Phantast. Doch 'einem dozierenden Poeta doctus begegnen wir nicht in diesen Versen von assoziativ gesäumten Augenblicken, Erinnerungsblitzen, in diesem Pendeln vom Unscheinbaren aufs Ganze' (Ludwig Hartinger). Kopacki beobachtet und verfremdet. Er infiltriert
das Wahrgenommene mit literarischen Bezügen und utopischen Gesten, sodass die plastischen Momentaufnahmen zugleich auch die Leidenschaften des Bewusstseins punktieren.
In rhythmisch und klanglich verknappten Versen voller Scharfsicht, Witz und Sensibilität erfassen Kopackis Gedichte diese raren Augenblicke der Konzentration.
Autorenportrait
Andrzej Kopacki, geb. 1959 in Warschau, ist Germanist, Übersetzer deutscher Literatur, Essayist und Publizist, Redakteur der Zeitschrift 'Literatura na ?wiecie'. Auszeichnungnen: Preis der Stiftung Pro Helvetia
(1988), Karl-Dedecius-Preis der Robert-Bosch-Stiftung (2000), Mörike-Förderpreis (2006) u. a. Auf Deutsch erschien 2005 in der Edition Thanhäuser 'Chansons de gestes'.
Rezension
'Im Schönen wie im Schmerzlichen formuliert sich bei Kopacki das alte und immer neue Projekt der Poesie: Orte der Präsenz zu schaffen und aus dem Strudel der Zeit zu bergen.' Christiane Zintzen, NZZ