Beschreibung
„Archa?ologie fasziniert. An dieser Feststellung besteht u?berhaupt kein Zweifel. Alleine die Besucherzahlen antiker Ruinensta?tten sprechen fu?r sich. Allerdings gilt die wissenschaftliche Fachdisziplin Archa?ologie als so genanntes „Orchideenfach“ und unterliegt einem zuweilen massiven Legitimationszwang. Dabei ist weder die gesellschaftliche Relevanz noch die wirtschaftliche Bedeutung des Fachs infrage zu stellen. Das ganz klar und unmissversta?ndlich aufzuzeigen, war fu?r mich eine wesentliche Motivation, dieses Buch zu schreiben.“ Sabine Ladsta?tter.
Mit der Unterschrift Kaiser Franz Josefs I. wurde vor 120 Jahren der Grundstein fu?r das wahrscheinlich prominenteste Grabungsunternehmen der Welt gelegt – Ephesos. Zwar ist die ehemals pulsierende, kosmopolitische Großstadt einer Ruinensta?tte gewichen, doch ist es der Archa?ologie wie an kaum einem anderen Ort gelungen, vergangene Epochen in den Blickpunkt der Wissenschaft sowie der O?ffentlichkeit zu ru?cken.
Ephesos ist aber wahrscheinlich auch das beste Beispiel fu?r das Zusammenspiel von Kulturtourismus und Regionalentwicklung. Denn es war die Archa?ologie, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts der vero?deten und von Menschen bereits seit zwei Jahrhunderten verlassenen Region neues Leben einhauchte. Heute ist Ephesos lebendiger als je zuvor. Allein 2012 arbeiteten 161 wissenschaftliche Mitarbeiter aus 18 verschiedenen La?ndern unter o?sterreichischer Fu?hrung in Ephesos, regelma?ßig werden spektakula?re Funde zutage gebracht, und an die zwei Millionen Besucher kommen ja?hrlich nach Ephesos.
In einer unkonventionellen Anna?herung der beiden Autoren an das Thema Ephesos wird ein vo?llig neues Bild dieser archa?ologischen Sta?tte gezeichnet. Im Zentrum steht dabei der Wirtschaftsfaktor von Ephesos als antike Handelsstadt, Besuchermagnet und modernes Grabungsunternehmen. Der Untertitel des Buches „Der Reiz der Zersto?rung“ weist darauf hin, dass das freigelegte Objekt den eigentlichen Reiz der Zersto?rung ausmacht. Dieses muss jedoch permanent gewartet und vor Umwelteinflu?ssen geschu?tzt werden, denn in geradezu rasanter Geschwindigkeit erobert die Natur die Stadt zuru?ck und bietet einer vielfa?ltigen Pflanzen- und Tierwelt eine neue Heimat. „Wir Archa?ologen arbeiten heute im Bewusstsein, dass jede Ausgrabung ein Akt der Zersto?rung ist, vielleicht aber die reizvollste, die es gibt“, meint Sabine Ladsta?tter.
Die Autorin – Wissenschaftlerin des Jahres 2011, Direktorin des O?sterreichischen Archa?ologischen Institutes in Wien sowie Grabungsleiterin in Ephesos – und Top-Fotograf Lois Lammerhuber fu?hren hinter die historischen Kulissen, zeigen die Scho?nheit und Sinnstiftung archa?ologischen Forschens und demonstrieren auf faszinierende Weise wie Archa?ologie wirklich funktioniert: Ho?chst qualifizierte Wissensvermittlung in Form reflektierender Gespra?che, wissenschaftlich kompetente und unterhaltsame Texte und emotional aufgeladene Fotografie, die in großformatigen Abbildungen und großzu?gigem Layout pra?sentiert wird, bringen dem Leser und Betrachter des Buches das unscha?tzbare Kulturgut Ephesos auf eindrucksvolle Weise na?her.
Rezension
Deutscher Fotobuchpreis 2014: Auszeichnung „Nominiert 2014“ in der Kategorie Coffee-Table- Books