Beschreibung
Noch nie zuvor gab es so viele Fernsehserien mit so vielen schönen neuen Heldinnen. Mädchen und Frauen wie Ally McBeal, Buffy, Carrie Bradshaw, Daria, die Gilmore Girls, Joey Potter, Nikita und Xena regieren in der Serienwelt. Dieses Buch geht der Frage nach, wie es zu diesem medialen Trend gekommen ist und was ihn ausmacht. Die Popularität all dieser »Chicks« beruht vor allem auf ihrer Unkonventionalität, Progressivität und Subversivität. Sowohl in ihrer Vielfalt als auch in ihren Repräsentationen und (De-)Konstruktionen von Weiblichkeit unterwandern sie stereotypes Mädchen- und Frausein und verkörpern neue Weiblichkeitsentwürfe.
Rezension
»Am Anfang stand eben Cosmo - schon immer gegen das Patriarchat. Lenzhofer hat durchaus gute Argumente für ihre These. Besonders die Paarung von gemeinhin als unweiblich angesehenen Verhaltensweisen und Fähigkeiten mit geradezu übertrieben ausgestellten, als typisch weiblich geltenden Attributen wie Anmut, Sexyness und Schönheit, scheint Alternativen zur gängigen gesellschaftlichen und kulturellen Konstruktion von Weiblichkeit aufzuzeigen. Der gemäß ist ja das eine strikt zu vermeiden, weil es mit dem - selbstverständlich zurückhaltend gezeigten - anderen niemals einhergehen kann.Ambivalenz wird hier genussvoll erfahren.Dem Charakter des spannend zu lesenden Fanberichts, [...] steht dann wiederum die detaillierte Analyse und Kategorisierung des Materials entgegen.«
»Karin Lenzhofer hat auf den ersten Blick so eindeutige feministische Analysen des weiblichen Rollenbildes in der Serienwelt hinterfragt. Nicht etwa, um zu einer eindeutig positiven Bewertung zu kommen, nach dem Motto: Na, freut euch doch, die Frauen haben Hauptrollen! Sondern um zu zeigen, dass es um Zweideutigkeit geht, dass die neuen Serienheldinnen gerade deshalb so spannend sind, weil sie der Eindeutigkeit den Abschied geben.Eine interessante These. Und ein lesenswertes Buch.«
»Lenzhofers wissenschaftlicher Ansatz, ihre Herangehensweise, die positive Lesart der schönen neuen Serien-Heldinnen, deren Unterteilung in drei Gruppen und schließlich ihre Befunde sind gleichermaßen überzeugend wie erhellend. Dies gilt fast ausnahmslos auch für die Einzelanalysen bestimmter Figuren oder Episoden.«
Besprochen in:fiber, 9 (2006), Hanna Sohm
»Viel ausführlicher Text zwischen wissenschaftlichem Anspruch und guter Lesbarkeit wechselnd.«
Spannend zu lesender Fanbericht.«
»Die Kultur- und Medienwissenschaftlerin Lenzhofer zeigt in ihrer Dissertation auf, welche Bedeutung die so zahlreichen Serienheldinnen für ihre Faninnen haben (können) und welche Wirkung von den Protagonistinnen ausgeht. Lenzhofer ist der Meinung, dass die Heldinnen sowohl 'in ihrer Vielfalt als auch in ihren Repräsentationen und (De-)Konstruktionen von Weiblichkeit` stereotypes Mädchen- und Frausein unterwandern und verschiedene, auch subversive Weiblichkeitsentwürfe anbieten.Mit theoretischen Konzepten von Butler, Irigaray, Mulvey, Haraway u.a. [...] versucht Lenzhofer ihre Thesen zu untermauren und 'in einem postfeministischen Kontext theoretische fassbar zu machen`.Besonders durch die Beispiele kommt sie auf die vielen Seiten, was die leserInnen sofort merken lässt, dass die Autorin leidenschaftlicher und selbsternannter Serienjunkie ist.«