Beschreibung
Seit geraumer Zeit lässt sich eine Neuorientierung in den kultur- und sozialwissenschaftlichen Debatten um Migration, Kulturkontakt, Imperialismus und Globalisierung feststellen, in denen der Begriff der Diaspora eine zentrale Rolle spielt. Die diasporische Situation – das (Über-)Leben als ethnische oder kulturelle Gemeinschaft in der Fremde – erweist sich als Paradigma der globalisierten Welt. Der Begriff der Diaspora gestattet, sich globalen Phänomenen in Gesellschaft, Kultur und Literatur zuzuwenden, die sich einer nationalstaatlichen Zuordnung entziehen, obwohl sie durch das Vokabular und die Denkmodelle, die für die Beschreibung des Nationalstaats entwickelt wurden, mitgeprägt sind. Die Diaspora situiert sich im Spannungsfeld zwischen kosmopolitischer Losgelöstheit und einem radikalen Nationalismus, der sich nicht länger territorial definiert.In diesem Band soll der Begriff in seinen unterschiedlichen Dimensionen und in seiner Bedeutung für die aktuelle kultur- und sozialwissenschaftliche Debatte vorgestellt und diskutiert werden.
Rezension
Besprochen in:Neue Zürcher Zeitung, 18.04.2006, Manuel GogosZeitschrift für Anglistik und Amerikanistik (2008), Axel Stähler
»The study is wholeheartedly to be recommended to all readers with an interest in diaspora studies and the related disciplines of migration studies, multicultural studies or literary and cultural studies and [...] postcolonial studies.«
»All in all, I believe that students of English and American Studies in Germany embarking on investigations of diaspora, would do well to include this book in their starter kit.«
»[Die Autorin] macht unmissverständlich klar, dass dieweltumspannenden Wanderungsbewegungen unter dem Brennglas von Nationalstaatlichkeit und Integration nicht mehr adäquat in den Blick kommen können. Dabei unterschlägt sie die Gefahr einer utopistischen Überfrachtung des Konzepts nicht.Die in Hannover Amerikanistik lehrende Autorin äussert die Sorge, die akademische Forschung im deutschsprachigen Raum könnte die 'Zeichen der Zeit' nicht erkennen. - Das wäre nicht weiter schlimm, wenn es nur darum ginge, den Anschluss an eine internationale Forschung zu verpassen; schwerer könnte wiegen, wenn eine Gesellschaft nicht die wissenschaftlichen Mittel entwickelte, die sie braucht, um eine im Umbruch befindliche Wirklichkeit zu beziffern.«
»The study is wholeheartedly to be recommended to all readers with an interest in diaspora studies and the related disciplines of migration studies, multicultural studies or literary and cultural studies and [...] postcolonial studies.«
»All in all, I believe that students of English and American Studies in Germany embarking on investigations of diaspora, would do well to include this book in their starter kit.«
Reviewed in:Anglistik, 9 (2007), Christine Vogt-WilliamZeitschrift für Anglistik und Amerikanistik (2008,) Axel Stähler