Beschreibung
Zusammenfassend wäre zu sagen: Philosophie im Lichte des Glaubens, die nur im weiten Sinn des Wortes eine "christliche" und so immer missverstandene Philosophie ist, bleibt immer Experiment und Wagnis. Doch es gilt: Eine Philosophie, die zugleich das Christentum ernst nimmt, ist nicht notwendig in sich widersprüchlich. Eine solche Denkweise wird, was die Geschichte der Philosophie betrifft, die Spuren des Gottsuchens besonders beachten. Indem sie die Horizonte der philosophischen Gottesfrage aufrollt, wird sie die Grenzen erkennen und aussprechen müssen. Sie wird zugleich Nietzsches Erfahrung "Gott ist tot" ernst nehmen. Hintergründe sind zu erhellen, ein Dialog muss versucht werden. So gesehen kann ein solches Philosophieren nur in existentieller Hinsicht "christlich" genannt werden, während die Methode von der Autonomie der Vernunft bestimmt sein muss. Rückgriffe auf alte Lösungen sind mit den Chancen und dem Denkfortschritt gegenwärtigen Philosophierens zu verbinden. Nicht nur neue Wege des Transzendierens und die Dialektik der Negativität verdienen Beachtung. Beispielsweise wäre zu prüfen, ob eine Ausklammerung des Subjekts Chancen eröffnet oder grundsätzlichen Bedenken ausgesetzt ist. Jedenfalls muss Philosophie nicht nur Selbstverwirklichung fordern, sondern auch jeweils den Weg der Selbstfindung gehen, wobei auch dieser Prozess zu reflektieren wäre. Die Spannung von Traditionsgebundenheit und Neubeginn ist nicht überwindbar. Doch es gilt, sie nicht nur in neue Worte zu fassen, sondern auch Neues zu sehen. Offenheit, Teleologie und Theologie können sich so begegnen. Dass Glaube der Vernunft helfen kann, ist durchaus möglich, birgt doch der Glaube selbst rationale Momente in sich. Die Negation solcher Möglichkeit wäre wohl selbst ein Glaube; Voraussetzungen sind immer zu prüfen. Der Vernunftbereich aber ist wesentlich offen.
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