Beschreibung
Das zeichnerische Werk von Wolfgang Gäfgen (geb. 1936 in Hamburg) umfasst eine Zeitspanne von über 50 Jahren. Von Beginn an verknüpfte es die akribische Beobachtungsgabe des Zeitgenossen mit einer für die Gegenwartskunst exemplarischen Virtuosität des Zeichnens, die so nur noch selten zu sehen ist. Die Lust an den Oberflächen verwandelt dabei gänzlich unscheinbare Alltagsdinge in erlesene Preziosen, die ihre ursprüngliche funktionale Bestimmung abgelegt haben und ein widerständig ironisches Eigenleben entwickeln. Erstmals werden nun Gäfgens Zeichnungen, die neben Druckgrafik und Fotografie den Kern seines künstlerischen Œuvres bilden, umfassend gewürdigt.
Nach dem Studium in Hamburg und Stuttgart (1956–1961) zog Wolfgang Gäfgen nach Paris. 1977 war er mit einem Block von Zeichnungen an der documenta 6 beteiligt. Von 1983 bis 2002 hatte er eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart inne.