Beschreibung
Nach der traditionellen Auffassung ist Willensfreiheit die Fähigkeit, mit Hilfe der reinen Vernunft neue Kausalketten anzustoßen, ohne daß diese durch die Vergangenheit determiniert sind. Aufgrund unseres heutigen Wissens muß diese Einschätzung zurückgewiesen werden, nicht ohne Folgen: Unsere intuitiven Einstellungen zu persönlicher Schuld, zum Stolz auf eigene Leistungen und zum Verlauf unserer eigenen Zukunft können so nicht erhalten bleiben. Daß sie dennoch nicht gänzlich illusorisch sind, zeigt das hier entworfene Konzept der natürlichen Autonomie, das Begriffen wie "Alternativen", "Person", "intentionalem Handeln", "Zurechnen" und "Verantwortlichkeit" weiterhin Raum läßt. Ausgehend von seiner Position der "minimalen Neurophilosophie" diskutiert der Autor Willensfreiheit als naturphilosophisches Problem und entwickelt sein Nachfolgerkonzept der natürlichen Autonomie.
Autorenportrait
Henrik Walter geb. 1962, Studium der Medizin, Philosophie und Psychologie in Marburg, Gießen und Boston. Promotion in Medizin 1991, Promotion in Philosophie 1997. Habilitation für Psychiatrie 2003. Leiter des Labors für Klinische Neurophysiologie und Neuroimaging an dem Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main.