Beschreibung
Als bei Straßenbauarbeiten Bruchstücke der Grabmäler des 1938 zerstörten jüdischen Friedhofes in Diepholz gefunden wurden, entstand die Idee, hieraus ein Mahnmal zum Gedanken an diejenigen Mitbürger zu schaffen, deren Gedenken die Nationalsozialisten für alle Zeiten auslöschen wollten. Im vorliegenden Buch wird die Entstehung des Mahnmals von der ersten Überlegung bis zur Einweihung am 9. November 1997 dokumentiert.
Im Mittelpunkt steht jedoch das öffentliche Gespräch, das Günter Roberg im Anschluß an die Feierlichkeiten mit dem Herausgeber im Diepholzer Rathaus führte. Er erinnert uns wieder an das Leben der Diepholzer Juden, die allseits geachtete und anerkannte Bürger waren. Man nimmt teil am Entsetzen des Jungen, der nach 1933 in der Schule und im Alltag plötzlich Ausgrenzung und Diskriminierung erlebt, bis hin zu den barbarischen Ausschreitungen während der 'Reichskristallnacht' gegen die lebenden und die toten Juden in Diepholz und Hannover. Günter Roberg entschloß sich, nach Palästina auszuwandern, das die Briten jedoch weitgehend abgeriegelt hatten. So wurde die Einreise ins rettende Land ein gefährliches Abenteuer.
Von ergreifender Voraussicht ist der Satz, mit dem seine Mutter, die später im KZ umkommt, ihren Sohn verabschiedet: 'Glaube mir, es wird der Tag kommen, wo man hier wieder stehen und bereuen wird, was man getan hat.'
Vom Verkaufserlös werden 2,56 Euro für die Umgestaltung des jüdischen Friedhofes gespendet, um der Diepholzer Juden zu gedenken.