Beschreibung
Sergiu Celibidaches scheinbar so eigenwilliger und kompromissloser Zugang zu Musik wurzelt in seiner frühen Vertrautheit mit dem Zen-Buddhismus sowie mit altindischem Schrifttum, empfing aber auch entscheidende Impulse durch sein großes Vorbild Wilhelm Furtwängler und durch seine philosophischen Lehrer Eduard Spranger und Nicolai Hartmann. Die Quellen dieses geistigen Umfeldes, das den rumänischen Dirigenten während seiner Berliner Studienjahre nachhaltig geprägt hat, beleuchten der Religionswissenschaftler und Ostasien-Spezialist Michael von Brück und der Musikwissenschaftler Matthias Thiemel hier zum ersten Mal. Dabei treten überraschende und tiefgreifende Konvergenzen, ja Übereinstimmungen, zwischen uralter fernöstlicher Weisheit und modernem, an Neukantianismus und Phänomenologie geschultem Kunstverständnis zutage.
Autorenportrait
Prof. Dr. Michael von Brück lehrt Religionswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach Studium der evangelischen Theologie (1979 Ordination zum evangelisch-lutherischen Pfarrer) und der vergleichenden Sprachwissenschaften (Sanskrit) promovierte er in systematischer Theologie. Während eines fünfjährigen Aufenthalts als Gastdozent studierte er indische Philosophie an der University of Madras. Er verfasste zahlreiche Schriften zu Hinduismus, Buddhismus, Christentum und interkulturellem Dialog. Darüber hinaus ist er ausgebildeter Zen- und Yogalehrer. Dr. Matthias Thiemel ist ausgebildeter Pianist und promovierte 1994 in Musikwissenschaft. Neben Lehraufträgen an staatlichen Hochschulen und am Musikwissenschaftlichen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg arbeitet er als Oberstufenlehrer an der Freien Waldorfschule Freiburg-Rieselfeld. Seine Veröffentlichungen gelten der europäischen Musikgeschichte und Aufführungspraxis sowie der klassischen Musik Nordindiens.