Beschreibung
«Also nicht nur ein [Mächtiger und Reicher] Achab wurde geboren, sondern, was schlimmer ist, täglich wird ein Achab geboren und er stirbt niemals in dieser Welt aus. Stirbt nämlich einer, stehen viele andere auf; größer ist die Zahl derer, die rauben als derer, die verlieren; und nicht nur ein armer Naboth ist gemordet worden, täglich wird ein Naboth niedergeschlagen, täglich wird der Arme gemordet.»
Die Aktualität dieser Worte ist schockierend, zumal diese Feststellung mehr als 1600 Jahre zurückliegt und aus dem Mund des damaligen Bischofs von Mailand stammt. Anhand der biblischen Geschichte aus dem Ersten Buch der Könige prangert Ambrosius die Habsucht der Reichen an, die sie zu einem Leben mit Gott unfähig macht. An sich will er Besitz und Reichtum nicht verurteilen, aber sie verpflichten zu Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
Der alttestamentliche Schriftkommentar des Ambrosius scheint über die Jahrhunderte fast vergessen, rückt aber im 20. Jahrhundert erneut in den Blick der in der Kirche Verantwortlichen: Die Geschichte von Naboths Weinberg, so sagt Papst Franziskus, «ist keine Geschichte aus anderen Zeiten, sondern es ist auch die Geschichte von heute, der Mächtigen, die, um mehr Geld zu haben, die Armen ausbeuten, die Menschen ausbeuten. Es ist die Geschichte des Menschenhandels, der Sklavenarbeit, der armen Menschen, die für geringen Lohn Schwarzarbeit verrichten, um die Mächtigen zu bereichern. Es ist die Geschichte der korrupten Politiker, die mehr und mehr haben wollen! Darum habe ich euch gesagt, dass es euch guttun wird, jenes Buch des heiligen Ambrosius über Naboth zu lesen, denn es ist ein hochaktuelles Buch».
Die geplante Veröffentlichung will dieser Empfehlung Nachdruck verleihen.