Beschreibung
Der Gegenstand unserer Analyse sind in diesem Heft die aktuellen widersprüchlichen Entwicklungen in Bereichen der (psycho-)sozialen Arbeit, die Veränderungen ihrer Ziele, Konzepte und Resultate wie ihrer gesellschaftlichen und institutionellen Bedingungen. Die Autoren des Heftes, die z.T. selbst in Sektoren (psycho-)sozialer Versorgung tätig waren oder sind, zeigen, wie sich einzelnen Nutzern der umstrukturierten Dienste neue Lebensbedingungen und Partizipationsmöglichkeiten eröffnen: so können sich Pflegebedürftige aus der Abhängigkeit ihrer Familien emanzipieren, und Menschen werden ambulant statt stationär versorgt; zugleich aber werden sowohl neue als auch bisher bestehende Möglichkeiten, ihr Leben zu gestalten, durch den Mangel an notwendigen finanziellen Ressourcen eingeschränkt; bisher solidarisch organisierte Leistungen werden privatisiert und sind daher nicht für jeden zugänglich; es entstehen neue Formen politischer und sozialer Kontrolle. Ähnliche Widersprüche finden sich bei der Untersuchung der Arbeitsbedingungen und Erfahrungen der Dienstleistenden. Die Frage, wie sich solche Veränderungen gesellschaftlich durchsetzen können und welche Folgen sie haben, führt zu den Determinanten und Möglichkeiten dieser Entwicklung sowie zu den diese durchsetzenden Subjekten und jenen einer möglichen Gegenbewegung.