Beschreibung
Fragt man nach dem Begriff der " interkulturellen Vernunft ", also nach einer Vernunft, die " zwischen " den Kulturen angesiedelt und deshalb allen gemeinsam ist, dann gilt es zunächst, den vorherrschenden, perspektivisch eingeschränkten, Vernunftbegriff zu dekonstruieren. Wir stellen im Vorliegenden kurz die Grundmodelle bereit, auf welche sich die hier ausgeführten Schlußfolgerungen, welche sich diesem Vorgehen verdanken, zu stützen haben. Wir werden ferner versuchen, die Frage zu erhellen, inwieweit ein genuin interkultureller Kontext der Argumentation entwickelt werden kann, der geeignet ist, den kommunikativen Diskurs zu einem tatsächlich interkulturellen werden zu lassen, und wir werden feststellen, daß der Weg hieraufhin nur bestritten werden kann, wenn es gelingt, den wesentlichen Umstand zu berücksichtigen, daß jene angestrebte Diskurspraxis immer schon mit Ethik vermittelt ist.
Autorenportrait
Rainer E. Zimmermann, geboren 1951, als Physiker und Mathematiker promoviert in Mathematik und Philosophie, ist Professor für Philosophie an der Fachhochschule München, Privatdozent an der Universität Kassel und Life Member von Clare Hall, Cambridge (England). Er arbeitet vor allem im Bereich Naturphilosophie und Wissenschaftstheorie, vornehmlich auf der Denklinie Spinoza - Schelling - Bloch - Sartre.