Beschreibung
Er nannte sich selbst »Sonntagsphilosoph«,
schuf eine epochale Hegel-Interpretation, die
auf das Werk von Bataille, Breton, Lacan und
Derrida ausstrahlte, spionierte wahrscheinlich
für den KGB und war Co-Architekt des europäischen
Wirtschaftsraums: Kaum ein Denker des
20. Jahrhunderts griff so lustvoll und verschiedentlich
in die Geschichte ein wie Alexandre
Kojève. Dass schon dem achtzehnjährigen
Kojève ein anderes Leben als pure Zumutung
erschienen wäre, zeigt sein »Tagebuch eines
Philosophen«, das Erinnerungen, Refl exionen
und Gedichte des gerade nach Westeuropa
aufgebrochenen Studenten versammelt.
Autorenportrait
Alexandre Kojève, geboren 1902 in Moskau, gilt bis heute als einer der wichtigsten, aber auch mysteriösesten französischen Denker des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Vorlesungen und Schriften über Hegel hatte er wesentlichen Anteil an dessen Wiederentdeckung in Frankreich und übte großen Einfluss auf Schriftsteller und Philosophen wie Georges Bataille, Raymond Queneau und Jaques Lacan aus. Er starb 1968 in Brüssel.