Beschreibung
Hervorgegangen aus zwei Nachwuchstagungen am Herder-Instituts im Jahr 1996 sind im vorliegenden Band neunzehn Beiträge zur Kunstgeschichte im östlichen Mitteleuropa versammelt, die verschiedene Gattungen der Kunst umfassen und einen Bogen von der Gotik bis zum 20. Jahrhundert schlagen. Diese Publikation kann als eine erste Bestandsaufnahme der kunsthistorischen Forschung in Deutschland zu einem nach 1989 wiederzuentdeckenden Teil Mitteleuropas gelten. Einen Schwerpunkt bildet dabei das "gemeinsame Kulturerbe" von Deutschen und Polen in den historischen deutschen Ostprovinzen, d.h. dem heutigen Nord- und Westpolen. Andere Aufsätze widmen sich der Kunst in Estland, Lettland, Königsberg, Böhmen, Mähren und Rumänien. Die Autoren zeigen mit ihren zumeist im Rahmen von Magister- und Dissertationsvorhaben durchgeführten Forschungen überregionale und internationale Bezüge auf: von Kunsthandel und Künstlerwanderung zwischen Ost und West über Stilbezüge und gezielte Rezeptionen bis hin zu bewußten Abgrenzungen (z.B. im Wettstreit der nationalen Kunsthistoriographien und der politischen Ikonographie), was darüber hinaus die methodische Vielfalt der Herangehensweisen deutlich macht. Die Beiträge markieren den Anfang einer mittlerweile zunehmenden Beschäftigung deutschsprachiger Kunsthistoriker und Kunsthistorikerinnen mit Ostmitteleuropa. Es bleibt zu hoffen, daß das gegenseitige Interesse am wissenschaftlichen Austausch auch im Fach Kunstgeschichte stetig wächst und dadurch eine tragfähige Basis für gemeinsame internationale Projekte entstehen kann.