Beschreibung
Giannozzo fühlt sich von der Gesellschaft abgestossen und entflieht dem Alltag in seinem Ballon. Über die Menschheit spottend, fliegt er in seinem Ballon über Deutschland und betrachtet die Welt von oben, wobei er bekennt, „zur Lust leb ich oben und aus Ekel am Unten“. Auf seiner Reise überfliegt er, immer auf der Suche nach dem Land seiner Träume, auch einen Kriegsschauplatz und wird sogar einmal wegen Diebstahls angeklagt und verhaftet. Seine Erlebnisse hält Gianozzo in seinem Bordtagebuch, dem „Seebuch“ fest, das er bis zu seinem tödlichen Absturz führt.
Mit dem „Seebuch“ schrieb Jean Paul eine Satire über den beginnenden Kapitalismus und das Deutschland des 19. Jahrhunderts, die auch durch Kunstgriffe wie die Kommentare des fiktiven Herausgebers namens Jean Paul oder die fiktive, anonyme Zensur lebt. Das 1800/01 erschienene „Seebuch“ ist ein Anhang zu Jean Pauls Bildungsroman „Titan“ und wurde unter seinen Zeitgenossen zum Bestseller.
Ergänzt wird die Ausgabe durch ein ausführliches Nachwort mit Hinweisen zu Jean Pauls Werken allgemein und zum Inhalt und Aufbau des Romans im Speziellen sowie Wort- und Sacherklärungen und weiterführende Literaturhinweise.