Beschreibung
An der Schwelle zwischen Mittel- und Osteuropa gelegen, vermischen sich in Vilnius seit Jahrhunderten die Traditionen und Kulturen vieler Völker. Die wechselvolle Geschichte spiegelt sich auch im Stadtbild wider: Neben einem reichen architektonischen Erbe finden sich hier alle Stilrichtungen der jüngeren und jüngsten Architekturgeschichte. Ungeachtet der wechselnden politischen Verhältnisse waren die in Vilnius bauenden Architekten stets bestrebt, eine eigene, litauische Baukunst zu schaffen, indem sie traditionelle Motive mit internationalen Einflüssen verbanden. Dieser Architekturführer ist der Baukunst ab 1900 gewidmet: Zusammengestellt von einem Expertenteam aus Architekten und Stadthistorikern, werden über 230 Bauten und Projekte vorgestellt – reizvolle Jugendstilvillen, Bauwerke der klassischen Moderne und des Funktionalismus, Gebäude der Sowjetzeit vom Sozialistischen Klassizismus bis hin zum seriellen Plattenbau, spät- und postmoderne Experimente sowie die jüngsten Zeugnisse des Baubooms seit der Erlangung der Unabhängigkeit Litauens 1990.
Autorenportrait
Julija Reklaite, Architektin und freie Kuratorin. Zurzeit Promotion an der Technischen Gediminas-Universität Vilnius zum Thema 'Nationale Identität im zeitgenössischen Architekturdiskurs'. 2009–2012 Leiterin des Architecture Fund, einer gemeinnützigen Plattform zur Förderung von Projekten im Bereich Architektur, Baukultur und Architekturvermittlung.
Ruta Leitanaite, Kuratorin und Architekturkritikerin. Als künstlerische Leiterin des Litauischen Architektenverbandes kuratiert sie Ausstellungen und organisiert Konferenzen, Workshops und Wettbewerbe. Preisträgerin des Mies van der Rohe Award for European Architecture und des European Prize for Urban Public Space. Zahlreiche Publikationen und Vorträge zur litauischen und zur internationalen Architektur.